Archiv

Theater im GYM - Nein, diese Suppe ess' ich nicht

(projekt)theater - Maria Hofstätter - Martina Spitzer - Martin Zrost

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Beginn: 20.00 Uhr

Theater im Gym Rohrbach

4150 Rohrbach, Hopfengasse 20 

Kartenreservierungen unter theater@brgrohrbach.at

VVK: Euro 15,- AK: Euro 17,- Erm: Euro 10,-

 

„Wer nur gehorsam ist,

ist ein Sklave.

Wer nur ungehorsam ist,

ist dumm.“

 

Maria Hofstätter, Martina Spitzer und der Musiker Martin Zrost grasen auf der Wiese des Ungehorsams.

Textfassung: Maria Hofstätter und Martina Spitzer

Musik live und Komposition: Martin Zrost

 

Die Frage ist, ob jemand, der seine Suppe nicht essen will, einfach nur renitent ist oder ob es vielmehr einen guten Grund gibt. Die Suppe kann ja vergiftet sein. Und würde es nicht auch reichen festzustellen, dass diese Suppe schlecht schmeckt? Und dass es eben eine Frage des Verstandes und des Herzens ist, statt einer schlechten Suppe eine gute Suppe kommen zu lassen? Es scheint ein mysteriöses Prinzip der Politik zu sein, den Bürgern schlechte Suppen vorzusetzen! Jahrhundertelang haben Könige, Priester, Feudalherren, Industrielle und Eltern darauf bestanden, dass Gehorsam eine Tugend und Ungehorsam ein Laster sei. Aber die Menschheitsgeschichte begann mit einem Akt des Ungehorsams, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie mit einem Akt des Gehorsams ihr Ende finden wird.

 

Verwendete Texte:

An der Donau - Herbert Achternbusch

Die 7 Geißlein - Franz Führmann

Brief an den Vater - Franz Kafka

Rechenstunde - Jaques Prevert

Die bösen Buben in der Schule - Johann Nestroy

Der Neinsager - Bertold Brecht

Die Geschichte vom Suppenkasper - Heinrich Hoffmann

Du musst - Claudia Göbel

Atonales Lied - Josef Hader

Bartleby, der Schreiber - Hermann Melville

Der Großinquisitor - Fjodor Michailowitch Dostojewsky

Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat - Henry David Thoreau

Interview eines Beteiligten am Massaker von My Lai New York Times

 

…..waren die interpretierten Beispiele überaus abwechslungsreich und changierten zwischen ironischer Bissigkeit und philosophischer Ernsthaftigkeit. Kombiniert mit den bekannten rhetorischen-schauspielerischen Fähigkeiten von Hofstätter und Spitzer und kongenial begleitet von Zrost entwickelte sich ein vergnüglicher Abend, der allen möglichen Stimmungen Vorschub leistete. Mal ging es kabarettistisch schräg und humorvoll zu, dann wieder besinnlich ernst (KULTUR Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft).

 

Für das Theaterteam

Clemens Andel, Wolfgang Wiesner und Reinhold Neubauer


Erstellt am 08.10.2015 von w.wiesner.